Theater-Schauspieler und Cliff-Barnes-Mime wurde 83 Jahre alt
Bernd Krannich – 24.04.2019, 21:37Uhr
Schauspieler Ken Kercheval ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Das berichtet The Hollywood Reporter unter Berufung auf den Manager des Künstlers. Demnach sei dieser am Sonntag in seiner Heimatstadt Clinton, Indiana verstorben. Nähere Details wurden nicht veröffentlicht. Mit seiner Rolle als J.R. Ewings Gegenspieler Cliff Barnes im Original von „Dallas“ bei CBS und später in der Fortsetzung von TNT schrieb sich Kercheval in die Fernsehgeschichte ein.
Kercheval war auch in einem kleinen Ort in Indiana geboren worden, zog aber als Kind mit den Eltern nach Clinton. Aus seiner Jugend hatte der Sohn eines Arztes und einer Krankenschwester die Anekdote zu erzählen, dass er, als bei seiner Schwester der Blinddarm entfernt wurde, beim Vernähen der Wunde mit Hand anlegen „durfte“. Auf den Weg eines Mediziners brachte ihn das trotzdem nicht: Er studierte Schauspiel und Musik.
Teile seiner Schauspielausbildung und den Auftakt seiner Karriere absolvierte Kercheval in New York City und am Theater. Zwischen 1962 und 1966 trat er in mehreren Produktionen am Broadway auf, bevor er dann ins TV und die in New York produzierten Soaps wechselte. Daneben hatte er auch mehrere kleinere Filmrollen.
Das alles verblasst aber durch den kommerziellen Erfolg, den einerseits „Dallas“ brachte, sowie Kerchevals Präsenz in der Serie. Denn neben J.R. Darsteller Larry Hagman war Kercheval der einzige weitere Darsteller, der vom Piloten bis zum Serienfinale zum Cast gehörte und in allen 14 Staffeln von 1978 bis 1991 auftrat – auch wenn er in den ersten beiden Staffeln vertraglich nicht Hauptdarsteller war. So ist er für 342 der 357 Episoden als Darsteller geführt.
Bei je einer Folge der 13. und 14 Staffel nahm Kercheval zudem auf dem Regiestuhl Platz – die Episode der 14. Staffel war die vorletzte der Serie. Auch in der 1996 als Fernsehfilm produzierten Fortsetzung kehrte Kercheval als Cliff Barnes zurück, daneben bauten die Produzenten der TNT-Fortsetzung „Dallas“ Cliff und seine Familie ein, so dass Kercheval in 16 weiteren Episoden auftrat. So ganz zufrieden mit der Figur des Cliff Barnes war Kercheval jedoch nicht, da er von den Autoren immer wieder dazu „missbraucht“ wurde, um J.R. einen Sieg zu geben. Cliff gab nicht auf und versuchte es immer wieder… und wieder… und wieder…
Kercheval bezeichnete sich selbst als „praktizierenden Alkoholiker“, der nach 20 Jahren das Trinken aufgegeben hatte. Er war in jüngeren Jahren ebenfalls ein starker Raucher und überstand knapp 25 Jahre vor seinem Tod eine Lungenkrebserkrankung.
Die Leser des Soap Opera Digest gaben Kercheval 1990 nach mehreren Nominierungen den Preis als „Herausragender Nebendarsteller (Primetime)“. Der Schauspieler hinterlässt fünf Kinder.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Stefan_G (geb. 1963) am
Nach Hannelore Elstner der nächste Prominente. Schon wieder ein bekannter Schauspieler, der sich von uns verabschiedet. In den "Dallas"-Folgen war er immer der Verlierer gewesen. Das machte ihn auch so sympathisch (zumindest in den alten "Dallas"-Folgen)...
Wenn ich an Cliff Barnes denke, muss ich immer daran denken, dass er sich in fast jeder Folge Essen vom Chinesen hat kommen lassen. Danke für die vielen unterhaltsamen Stunden. R.i.P.
Cliff Barnes hat sehr viel für die chinesischen Lieferdienste getan, ohne Zweifel :-)
LuckyVelden2000 (geb. 1963) am
Cliff Barnes war große Klasse im alten und im neuen Dallas Danke für die schönen Dallas Jahre mit J.R. und Co Schaue ihn zu Ehren und an Gedenken an Larry Hagman
Grüsse J.R:, Miss Ellie, Jock und CLayton da oben von uns. Erschreckend wie die Zeit vergeht
Ich fand ihn nicht sympathisch - also die Rolle "Cliff Barnes", im Gegenteil. Zum Teil war er mir sogar unsympathischer als J.R., aber er hatte einen gewissen Mitleidsbonus. Der wiederum machte ihn einigen sympathisch. Wie oft wurde ihm übel mitgespielt, und er musste von vorn anfangen - und als Pamela weg war, hat auch niemand mehr wirklich zu ihm gehalten, er war einsam, verbittert, bösartig, neidisch auf alles, was die Ewings hatten und er nicht - und er hätte alles dafür gegeben, speziell J.R. eins auswischen zu können.
Aber er war auch das klassische "Stehaufmännchen", immer auf dem Sprung, um den Ewings das Messer ins Herz zu bohren. Er ließ sich nie entmutigen, Cliff Barnes dürfte das Vorbild einer ganzen Generation gewesen sein :-) Und er war eben der klassische Loser - da sind wir beim Mitleidsbonus.
Wenn ich schreibe, dass Cliff sich niemals zu dem Bösewicht der neuen Dallas-Serie entwickelt hätte, meine ich: er hatte nicht die Größe dazu. Bösartig genug wäre er dafür gewesen, aber hin und wieder spielte ihm doch eben seine Habgier und Eifersucht einen Streich, und er wäre auf die Nase gefallen. Cliff wäre niemals ein milliardenschwerer Gegner mit mafiösem Hintergrund geworden, Cliff war einfach nur ... Cliff. Und genau dafür, trotz aller Schwächen und negativer Charaktereigenschaften, liebten ihn die Dallas-Fans.
Kein anderer hätte Cliff so gut darstellen können wie Ken Kercheval. Wie ich schon schrieb, vermutlich der beste Schauspieler von allen.
Yoda_FDS (geb. 1967) am
Nun ja, Clif Barnes war nur das krasseste Opfer der Dallas-Neuauflage.
Clif war immer der geborene Verlierer in Dallas, aber nie der Mafiaboss, der selbst seine Kinder für den Krieg gegen die Ewings opfern würde. Aber auch sonst war das neue Dallas völlig anders als das alte, und das führte auch zum frühen Ende der Neuauflage.
Ken Kercheval war vermutlich der beste Schauspieler bei Dallas. Selbst J.R. wirkte nicht so krankhaft neidisch, hinterhältig und boshaft wie der gute Cliff. Obwohl man ihn eigentlich nicht mögen konnte, mochte man ihn.
Schade, dass seine Rolle in der neuen "Dallas"-Serie ganz anders aufgebaut war. Cliff hätte sich niemals so entwickelt. Wer die alte Serie aber nicht kannte, hat ihm auch das abgenommen.
Paula Tracy schrieb: -------------------------------------------------------
> Schade, dass seine Rolle in der neuen > "Dallas"-Serie ganz anders aufgebaut war. Cliff > hätte sich niemals so entwickelt. Wer die alte > Serie aber nicht kannte, hat ihm auch das > abgenommen.
Das finde ich auch!
Ich habe früher keine Folge von Dallas verpasst! Und Cliff Barnes war ein relativ sympathischer Gegner von JR. Ich hab ihm oft die Daumen gedrückt. Jetzt ist er wieder mit Larry Hagman / JR Ewing vereint.
Möge er in Frieden ruhen!
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